Ok, ok, ich geb`s auf. Schon zweimal (nämlich hier und hier) hab ich Euch erzählt, dass ich nie nie nie wieder eine Hochzeitstorte backen werden, weil mich der dazugehörige Stress in den Wahnsinn treibt. Aber wenn ich dann doch so nett gefragt werde, kann ich halt doch nicht nein sagen...ihr kennt das! Außerdem ist es immer wieder toll, die fertige Torte dann vor sich stehen zu haben und damit wieder ein rieseiges Projekt abzuschließen. Macht Spaß, besonders weil hinterher nix zuhause rumsteht und einstaubt, sondern alles aufgegessen wird!
Ich hab ja neulich schon geschrieben, dass mein Sommer recht ereignisreich und stressig war: direkt auf einen wunderschönen Sommerurlaub folgte ein furchtbar stressiger Umzug (in eine sehr schöne neue Wohnung). Als ich zur Torte zugesagt hatte, konnte ich damals noch nicht ahnen, dass sich der Aufbau meiner Küche dann leider doch etwas hinziehen sollte....
Montags morgens wurde mein Herd angeschlossen und Donnerstag Abend musste die Torte fertig sein! Naja, sind ja 4 Tage, könnte man meinen, allerdings musste ich alle vier Tage voll arbeiten um mir irgendwie die Brötchen zu verdienen, Urlaub war ja vorbei. Zum Glück hab ich hier vorausschauend gedacht und zumindest die Zuckerblumen für die Deko schon im voraus vorbereitet. Für die braucht man ja keine funktionstüchtige Küche, sondern nur viel viel Geduld.
Als Vorgabe hatte ich nur den Wunsch, dass sich die Farbe lila in der Deko wiederfindet und die Füllung, passend zum Spätsommer, fruchtig sein soll.
Die unterste Etage bestand aus Schokoladenböden mit Himbeerbuttercreme, die mittlere Etage aus Zitronenkuchen mit Lemoncurdfüllung und die oberste Etage war ein Mohnkuchen mit Aprikosenbuttercreme. Die Rezepte hab ich so ähnlich schon bei meinen übrigen Hochzeitstortenrezepten gepostet, daher schenk ich mir das jetzt.
Die Deko an sich wollte ich gerne schlicht und klassisch halten. Ich habe kurz über lila Fondant nachgedacht, aber möchte das wirklich jemand essen? Ich habe mich dann für die appetitlichere Variante mit lila Satinbändern und violetten und rosa Blüten entschieden.
Apropos Blüten, ich hab vorher noch nie welche gemacht! Viele gute Tipps habe ich in dem Zusammenhang in meinem neuen Oldenburger-Lieblingsgeschäft "Glücksmoleküle" von der lieben Sunita bekommen. Wer hier oben im Norden wohnt und mal eben schnell seinen Motivtortenbedarf aufstocken will, der sollte sich den tollen Laden mal anschauen... viele praktische Tipps inklusive.
Eine weitere große Unterstützung in diesem Zusamenhang war natürlich wieder Jessi von "Coli`s kitchen". Wenn sich jemand mit wahnsinnig tollen Zuckerblüten auskennt, dann sie. Besonders mit dem Arrangement der fertigen Blüten hatte ich so meine Probleme, aber "Facebook-Messenger" sei dank, kann man hunderte von Kilometern ja schnell überbrücken. Ganz ganz lieben Dank nochmal dafür :-)
Ich hab zwar schon viel über die Herstellung und das Einfärben von Zuckerblüten gelesen, aber eigentlich probier ich auch selbst gerne iregendwie rum, bis mir das Ergebnis gefällt. In diesem Fall hab ich beim Einfärben der Anemonen, die vorher weiß waren, zur Airbrushpistole gegriffen und war mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Das Innere der Blüte hab ich dann später mit Pastenfarbe schwarz angemalt.
Die Filler-Flowers, bzw. die Hortensienblüten hab ich nach diesem tollen Tutorial von Petalsweet gemacht. Die ganze Seite ist klasse und alles wird wahnsinnig gut und ausführlich erklärt.
Ich hab so für mich beschlossen, dass das sicher nicht mein letzter Exkurs in die Blumenwelt gewesen ist. Besonders im Winter, wenns draußen grau und kalt ist, kann ich mich damit sicher gut stundenlang beschäftigen. Oder ich lerne Socken stricken, ich weiß noch nicht :-D
Bis dahin, schöne Grüße,
Sarah